Erworbenes Verhalten bei Tieren (Verhaltensbiologie)

Welches Verhalten bei Tieren ist erworben, sprich im Verlauf des Lebens erlernt, und welche Verhaltensweisen haben Tiere von Geburt an? Damit beschäftigen wir uns in diesem Artikel.

Zunächst einmal eine kleine Anmerkung: Dieser Artikel  beschäftigt sich mit dem erworbenen bzw. erlernten Verhalten bei Tieren. Für Interessierte bieten wir zudem den Artikel "Angeborenes Verhalten bei Tieren" an. Kommen wir also nun zu dem, was Tiere im Verlauf ihres Lebens erlernen können. Prinzipiell gilt: Bei Tieren sind viele Verhaltensweisen durch genetische Informationen vorgegeben, je höher entwickelt die Lebensform jedoch ist, desto mehr kann das Tier noch erlernen.

Tiere: Erlerntes Verhalten

Hunde können lernen, auf Befehle zu hören und Elefanten treten im Zirkus auf und führen Kunststücke vor. In diesem Abschnitt wollen wir euch zu verschiedenen Tierarten ein paar Dinge aufzeigen, welche diese erlernen können.

  • Hunde: Hunde können lernen, auf bestimmte Befehle zu reagieren, zum Beispiel "sitz", "platz", "männchen", "roll dich", "gib Pfote" und dergleichen. Auch das Holen eines weggeworfenen Stocks machen insbesondere große Hunde sehr gerne. Zu dem können Hunde Dank ihres guten Geruchssinnes und ihrer Intelligenz dazu trainiert werden, verschüttete Personen zu finden.
  • Elefant: Auch Zirkusvorführungen demonstrieren die Lernfähigkeit von Tieren. So werden zum Beispiel Elefanten im Zirkus eingesetzt, um kleine Kunststücke vorzuführen.
  • Eichhörnchen: Auch Eichhörnchen sind in der Lage zu Lernen und sind zu gleich ein gutes Beispiel, wie genetische Informationen und erlerntes Verhalten zusammenspielen. So ist ein junges Eichhörnchen durch sein geerbtes Programm in der Lage, eine Nuss zu knacken. Doch dies dauert zu Beginn eine ganze Weile. Knackt das Eichhörnchen jedoch einige weitere Nüsse, verbessert es seine Nussknack-Techniken und kann dadurch Nüsse schneller knacken.
  • Papagei: Ein Papagei ist in der Lage zu sprechen. Dabei ahmt er Wörter nach, die er von Menschen vorher einmal gehört hat. Auch eine kleine "gedankliche Kombination" schafft ein Papagei. Betritt jemand das Zimmer mit dem Papagei, so sagt dieser (manchmal) "Guten Tag".
  • Affen: Affen - insbesondere Menschenaffen - kommen am ehesten an den Verstand und die Lernfähigkeit des Menschen heran. So sind Affen zum Beispiel in der Lage verschiedene Kisten aufeinander zu stapeln, um an höher gelegene Stellen zu gelangen.

Lernarten und Dressur

Wir haben uns bereits mit den Begriffen "angeborenes Verhalten" und "erworbenes Verhalten" beschäftigt. Im nun Folgenden geht es darum, wie Tiere - und zum Teil auch der Mensch - dazu lernen bzw. welche Lerntechniken und Eigenschaften dabei eine Rolle spielen.

Dabei gilt zunächst einmal eine Unterscheidung nach positiven und negativen Erlebnissen zu treffen. So bemühen sich Tiere - wie auch der Mensch - in erster Linie positives zu wiederholen. Ein Beispiel: Ein Hund weiß, an welcher Stelle er immer wieder zu fressen bekommt. Dies ist eine positive Erfahrung für ihn, da er dort sein Bedürfnis nach Nahrung stillen kann. Er wird also zu dieser Stelle gerne wieder zurück kommen. Anders sieht es bei negativen Erfahrungen aus. Läuft eine Kuh in den Elektrozaun - den viele Bauern um das Gehege platzieren - und bekommt einen Stromschlag, so versucht die Kuh dies in Zukunft zu vermeiden und den Zaun nicht mehr zu berühren.

Die Prägung stellt eine Sonderform des Lernens dar, bei der angeborenes und erworbenes Wissen zusammen spielen. Das Beispiel mit dem Eichhörnchen (weiter oben im Abschnitt) zeigt eine solche Verknüpfung. Zu dem sind viele Tiere durch Dressur in der Lage, zu Lernen. Als Dressur bezeichnet man es zum Beispiel, wenn ein Dompteur eine Raubkatze für eine Vorstellung trainiert. Das einsichtige Lernen ist die höchste Lernform für Tiere. Durch diese Form des Lernens können höher entwickelte Lebewesen komplexere Aufgaben lösen. Unser Beispiel zum Affen (siehe weiter oben im Abschnitt) gibt euch einen Einblick in diese Art des Lernens.

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Dennis Rudolph
Über den Autor

Dennis Rudolph hat Mechatronik mit Schwerpunkt Automatisierungstechnik studiert. Neben seiner Arbeit als Ingenieur baute er frustfrei-lernen.de und weitere Lernportale auf. Er ist zudem mit Lernkanälen auf Youtube vertreten und an der Börse aktiv. Mehr über Dennis Rudolph lesen.