Dieser Artikel befasst sich mit der Morphologie. Das ist die Formenlehre. Was das genau ist, erklären wir euch hier. Wir haben zum besseren Verständnis auch Beispiele. Dieser Artikel gehört zu unserem Bereich Deutsch.
Definition
Die Morphologie ist die Formenlehre. Als solche beschäftigt sie sich damit, wie sich Wörter durch Konjugation und Deklination verändern. Sie befasst sich dabei sowohl mit den Regeln, die den Veränderungen zugrunde liegen, als auch mit den daraus resultierenden Bedeutungen und Bedeutungsverschiebungen.
Morphem
Eine wichtige Rolle spielt in der Morphologie das Morphem, da Wörter aus ihnen bestehen. Morpheme sind die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten, die man nicht in weitere Wörter und Einheiten zerlegen kann, wie beispielsweise Stuhl, Blume oder hoch. Weiter unterteilbar sind dagegen Wörter wie stil-echt, Ketten-reim, klein-lich und Maler-meister-in.
An dem Morphem lich sieht man, dass nicht jedes Morphem ein eigenständiges Wort ist, denn lich kann nur in Verbindung mit anderen Wörtern auftreten (sport-lich, häss-lich), während klein ein eigenständiges Wort ist. Damit ist klein die Wurzel und lich ein Suffix, da es an die Wurzel angehängt wird. Wird ein Morphem vor die Wurzel gesetzt, spricht man von einem Präfix (Ver-stand). Die Wurzeln werden auch als ungebundene Morpheme bezeichnet, während die Suffixe und Präfixe als gebundene Morpheme bezeichnet werden.
Komplexität der Formenbildung
Die deutsche Sprache und die Regeln, wie sie ihre Formen bildet, sind komplex und nicht immer gleich. Das sieht man beispielsweise an der Pluralbildung. Es wird nicht immer -er angehängt, sondern auch -en, -e oder -s (Kind-er, Mensch-en, Hund-e, Auto-s).
Auch wird mit denselben Formen nicht immer dasselbe ausgedrückt. So kann der Artikel der nicht nur ein männliches Nomen im Nominativ Singular begleiten, sondern zeigt ebenfalls den Genitiv Singular Femininum sowie den Dativ Singular Femininum an (der Katze).
Die Morphologie befasst sich mit diesen komplexen Regeln und was mit den gebildeten Wörtern ausgedrückt wird, wie z.B. dass etwas verniedlicht (Kind-chen), substantiviert (Gesund-heit) oder in den Plural gesetzt (die Gabel-n) wird.
Autorin: Kirsten Schwebel
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