Präsens Zeitform und Beispiele

Dieser Artikel befasst sich mit dem Präsens. Es wird erklärt, was man unter dem Präsens versteht, wann man es benutzt und wie es gebildet wird. Dieser Artikel gehört zu unserem Bereich Deutsch.


Das Präsens ist eine Gegenwartsform des Verbs. Es wird meistens benutzt, um etwas auszudrücken, das gerade passiert (Ich male ein Bild.). Aber man kann es auch für ein Geschehen benutzen, das sich ständig wiederholt (Ich putze mir jeden Tag die Zähne.) oder allgemeingültig ist (An Feuer kann man sich verbrennen.).

Außerdem wird das Präsens auch benutzt, um Zukünftiges auszudrücken (Nächste Wochen fahren wir in den Urlaub.) oder um Vergangenes zu erzählen (Luther schlägt seine 95 Thesen an die Kirchentür von Wittenberg.). Manchmal ersetzt das Präsens auch das Präteritum als Erzählzeit, wenn man sich etwas genau vergegenwärtigen will (In der Nacht höre ich einen Schrei, wodurch ich sofort hellwach bin.).

Beispiele Präsens:

  • tatsächliche Gegenwart: Wir gehen gerade spazieren.
  • sich wiederholendes Geschehen: Wir gehen jeden Sonntag spazieren.
  • allgemeingültig: Nach Sonntag kommt Montag.
  • zukünftiges Geschehen: Nächsten Sonntag gehen wir wieder spazieren.
  • vergangenes Geschehen zur Vergegenwärtigung: Wir waren auf unserem Sonntagsspaziergang, als das Unglaubliche passiert.
  • historisches Präsens: Kolumbus entdeckt Amerika 1492.

Hinweis:

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Bildung des Präsens bei den Vollverben

Das Präsens wird bei Vollverben gebildet, indem die Personalendung an den Wortstamm angehängt wird (ich steh-e, du steh-st, er/ihr steh-t, wir/sie steh-en). Bei manchen Verben wird außerdem noch in der 2. und 3. Person Singular der Stammvokal verändert (ich lauf-e, du läuf-st, er läuf-t, wir/sie lauf-en, ihr lauf-t oder ich geb-e, du gib-st, er gib-t, wir/sie geb-en, ihr geb-t).

Beispiele:

  • Ich öffne die Tür.
  • Er verlässt die Stadt. Wir verlassen das Haus.
  • Der Baum wächst. Die Blumen wachsen.
  • Er betritt den Raum. Sie betreten den Garten.
  • Du lachst laut.


Bildung des Präsens bei den Hilfs- und Modalverben

Die Modalverben wollen, dürfen, mögen, können, müssen bilden ihr Präsens mit Hilfe der Personalendungen und einem Wechsel des Stammvokals zwischen Singular und Plural (ich darf – wir dürfen). Die einzige Ausnahme ist sollen. Es bildet seine Formen nur mit Hilfe der Personalendungen (du sollst – ihr sollt).

Präsens wollen Singular

Präsens wollen Plural

Beispiele Modalverben

Sehen wir uns Beispiele zu Modalverben an.

  • Karl will seine Hausaufgaben heute Abend machen.
  • Du darfst von den Keksen essen.
  • Ich mag das haben.
  • Wir können später nochmal telefonieren.
  • Ihr müsst jetzt losfahren.
  • Die Leuten sollen den anderen Weg benutzen.

Die Hilfsverben (sein, haben, werden) bilden ihr Präsens dagegen unregelmäßig, da sich oft nicht nur einzelne Buchstaben verändern, sondern das ganze Wort. Nur bei haben und werden ist der Plural regelmäßig.

Beispiele Hilfsverben:

  • Wir sind alle müde.
  • Ich werde mal Astronaut.
  • Sie hat eine neues Fahrrad.


Autorin: Kirsten Schwebel



Dennis Rudolph
Über den Autor

Dennis Rudolph hat Mechatronik mit Schwerpunkt Automatisierungstechnik studiert. Neben seiner Arbeit als Ingenieur baute er frustfrei-lernen.de und weitere Lernportale auf. Er ist zudem mit Lernkanälen auf Youtube vertreten und an der Börse aktiv. Mehr über Dennis Rudolph lesen.