In diesem Artikel erfahrt ihr, was Vollverben sind und wie man sie verwendet. Zum besseren Verständnis gibt es Beispiele. Dieser Artikel gehört zu unserem Bereich Deutsch.
Verben werden in verschiedene Arten eingeteilt. Es gibt Vollverben, Modalverben (wollen, sollen, können, müssen, dürfen, mögen) und Hilfsverben (sein, haben, werden). Vollverben heißen so, weil sie allein das Prädikat eines Satzes bilden können und damit vollwertig sind.
Beispiele:
Man unterscheidet bei den Vollverben zwischen Tätigkeitsverben, Zustandsverben und Vorgangsverben.
Beispiele:
Die Vollverben können außerdem noch weiter unterteilt werden. Es gibt persönliche und unpersönliche, transitive und intransitive, echte reflexive und unechte reflexive, trennbare und untrennbare Verben. Ein Verb kann mehrere dieser Eigenschaften aufweisen.
Hinweis:
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Persönliche Verben erkennt man daran, dass sie ein persönliches Subjekt haben.
Unpersönliche Verben haben kein persönliches Subjekt sondern das Scheinsubjekt es.
Transitive Verben erkennt man an drei Merkmalen. Sie fordern den Akkusativ nach sich, sie bilden ihre Perfektformen mit haben und sie haben ein persönliches Passiv (Vorgangspassiv) ohne Scheinsubjekt es.
Intransitive Verben haben dagegen keinen Akkusativ, bilden ihre Perfektformen bei einer Orts- oder Zustandsveränderung mit sein und haben kein persönliches (Vorgangs-) Passiv. Allerdings können nicht alle intransitiven Verben das Passiv bilden. Manche Verben gibt es nur im Aktiv. Dazu gehören dauern, blühen, kommen oder gehören.
Es gibt Verben, die transitiv und intransitiv (d.h. mit und ohne Akkusativ) verwendet werden können. Dabei verändert sich aber ihre Bedeutung.
Bei den reflexiven Verben unterscheidet man echte und unechte reflexive Verben. Echte reflexive Verben können nur zusammen mit einem Reflexivpronomen (mich, dich, sich) auftreten. Unechte reflexive Verben können auch andere Pronomen oder Nomen bei sich haben.
Beispiele für echte reflexive Verben:
Bespiele für unechte reflexive Verben:
Trennbare Verben haben die Betonung immer auf dem Bestimmungswort (ábrechnen, fórtfahren, lóslassen). Getrennt geschrieben werden sie nur in Hauptsätzen und nur im Präsens oder Präteritum. Dabei ist es egal, um welche Satzart es sich handelt, also ob Frage, Aussage oder Aufforderung.
Beispiele:
Untrennbare Verben haben dagegen die Betonung auf dem Grundwort (beréchnen, anmálen, versúchen) und werden immer zusammengeschrieben.
Beispiele:
Verben haben meistens mehrere der oben dargestellten Eigenschaften. Sie können z.B. transitiv und unecht reflexiv sein.
Beispiele:
Das Verb bestimmt in einem Satz als Prädikat dessen Grundstruktur. Es gibt vor, welche Satzglieder nötig sind, damit ein grammatikalisch korrekter Satz entsteht. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Valenz (Wertigkeit) des Verbs. Ein Verb kann als Prädikat zwischen Null und vier Satzgliedern (Subjekt und Objekte) fordern.
Manche Verben können je nach Gebrauch verschiedene Valenzen aufweisen, z.B. das Verb „schreiben“ kann einwertig (Ich schreibe.), zweiwertig (Ich schreibe einen Brief.) oder dreiwertig (Ich schreibe dir einen Brief.) verwendet werden.
Außerdem ist zu beachten, dass einwertige Verben, die kein Objekt zulassen durchaus eine adverbiale Bestimmung haben können. So ist das Verb schlafen zwar einwertig (Er schläft.), kann aber eine adverbiale Bestimmung des Ortes haben (Er schläft im Bett.).
Autorin: Kirsten Schwebel
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