Mit dem Schlüsselreiz befassen wir uns in diesem Artikel. Dabei erklären wir euch, was man unter einem Schlüsselreiz versteht, wozu dieser dient und welche Beispiele man dafür ranziehen kann. Dieser Artikel gehört zu unserem Bereich Biologie bzw. Verhaltensbiologie.
Bestimmte Außenreize, die ein spezifisches Verhalten auslösen, sind so genannte Schlüsselreize. Geht das Reizmuster von einem Artgenossen aus, spricht man auch von Auslöser. Dem sehr anschaulichen Begriff Schlüsselreiz liegt die Vorstellung zugrunde, dass die auslösenden Merkmale einem Schlüssel gleichen, der genau in ein Schloss eingeführt werden kann und dieses öffnet. Die Bauteile des Schlosses und deren Anordnung entsprechen dem angeborenen Auslösemechanismus - kurz AAM. Dadurch wird ein bestimmtes Verhalten in Gang gesetzt.
Beispiel: Wird ein Hühnerküken unter eine schalldichte Glasglocke gesetzt, so kommt diesem seine eigene Mutter nicht zu Hilfe, obwohl sie das Küken sehen kann. Umgekehrt reagiert sie sofort auf den Angstruf des Kükens, selbst wenn sie es nicht sehen kann.
Ein Schlüsselreiz ruft immer eine bestimmte Handlung hervor. Dies ist genetisch bedingt, muss also von dem Lebewesen nicht erlernt werden. Eine Zecke sticht aus diesem Grund in alles, was warm ist und nach Buttersäure riecht ( welche im Schweiß von Säugetieren enthalten ist ).
Auch beim Menschen existieren Schlüsselreize, welche ein bestimmtes Verhalten auslösen. Der Mensch ist jedoch eher in der Lage ein vorgegebenes Muster willentlich zu durchbrechen. Das so genannte "Kindchenschema" ist ein Schlüsselreiz - der über einen AAM, beim Menschen das Brutpflegeverhalten auslösen. Weltweit reagieren Menschen größtenteils dabei gleich und reagieren mit der Betreuung jungen Nachwuchses.
Auch bei der Sexualität existieren Schlüsselreize, was sich im Verhaltensmuster vieler Menschen niederschlägt. Welche Reize als sexuell besonders aufreizend empfunden werden, hängt jedoch sehr stark von der Kultur und Erfahrungen ab.
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