Es gibt vier Modi (Singular: der Modus): Indikativ, Konjunktiv I, Konjunktiv II und Imperativ. Im Folgenden erfahrt ihr, was das jeweils ist und wann und wie man es benutzt. Zum besseren Verständnis gibt es viele Beispiele.
Der Indikativ
Der Indikativ ist die sogenannte Wirklichkeitsform, weil er etwas als Feststellung, allgemeine Erfahrung gesicherte Beobachtung usw. wiedergibt. Es gibt ihn sowohl im Aktiv als auch im Passiv und in allen Zeitstufen. Der erste Satz jeder Zeitstufe steht jeweils im Aktiv und der zweite im Passiv.
Beispiele:
Präsens:
Perfekt:
Präteritum:
Plusquamperfekt:
Futur I:
Futur II:
Hinweis:
Ihr möchtet euer Wissen zu diesem Thema testen? Ihr bereitet euch auf eine Prüfung vor? Dann seht doch in unseren Artikel Verben Aufgaben / Übungen.
Der Konjunktiv I ist die Wiedergabeform. Er gibt eine Möglichkeit oder Vermutung wieder. Außerdem wird er in der indirekten Rede verwendet. Gebildet wird der Konjunktiv I in vier Tempora (Zeitstufen): Präsens, Perfekt, Futur I und Futur II.
Beispiele (Unterschiede zum Indikativ sind kursiv gedruckt):
Präsens:
Perfekt:
Futur I:
Futur II:
In den meisten Fällen sind die Formen des Konjunktivs I mit den Indikativformen identisch. Deshalb benutzt man dann zur besseren Unterscheidung den Konjunktiv II oder die Umschreibung mit würden.
Beispiele:
Wird der Konjunktiv I in der indirekten Rede verwendet, dann ist die Wiedergabe des Inhalts der Rede korrekt, aber es bleibt offen, ob der Inhalt wahr ist.
Beispiele:
Neben der indirekten Rede wird der Konjunktiv I auch verwendet, wenn eine Vermutung angestellt, ein Wunsch geäußert oder eine Anweisung gegeben wird.
Beispiele:
Der Konjunktiv II wird verwendet, wenn man ausdrücken will, dass es sich um ein nicht wirkliches Geschehen handelt, das nur gedacht bzw. angenommen wird. Er wird in vier Tempora (Zeitstufen) gebildet, genauso wie der Konjunktiv I: Präsens, Perfekt, Futur I und Futur II.
Wenn möglich bilden die starken Verben sowie Modal- und Hilfsverben den Konjunktiv II immer mit Umlaut (ich kam – ich käme, ich flog – ich flöge, ich musste – ich müsste, ich durfte – ich dürfte, ich war – ich wäre, ich hatte – ich hätte…). Im Futur I und II wird der Konjunktiv II immer mit Formen von würden und im Perfekt mit Formen von wären oder hätten gebildet.
Beispiele:
Präsens:
Perfekt:
Futur I:
Futur II:
Da bei den schwachen Verben der Indikativ Präteritum und der Konjunktiv II Präsens gleich lauten, wird im Konjunktiv II Präsens immer mit Formen von würden umschrieben. Im Perfekt wird er mit Formen von hätten und dem Partizip II gebildet und im Futur I und II wird der Konjunktiv II immer mit Formen von würden gebildet.
Beispiele:
Präsens:
Perfekt:
Futur I:
Futur II:
In manchen Fällen lautet der Konjunktiv II Präsens gleich wie der Indikativ Präteritum. Damit die beiden Formen dann nicht verwechselt werden, wird der Konjunktiv II mit würden umschrieben. Diese Umschreibungsform kommt auch dann zum Einsatz, wenn die Form des Konjunktivs veraltet oder ungewöhnlich ist.
Beispiele:
Bei der Verwendung des Konjunktivs II kommt es zuerst einmal darauf an, in welcher Zeitstufe (Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft) das nicht wirkliche Geschehen stattfindet. Für die Gegenwart wird der Konjunktiv II Präsens benutzt, für die Vergangenheit der Konjunktiv II Perfekt und für die Zukunft entweder die Futurformen oder die Präsensformen des Konjunktivs II. Außerdem wird der Konjunktiv II in Wenn-dann-Gefügen, beim irrealen Aussagesatz, dem irrealen Wunsch, dem höflichen Wunsch, der höflichen Aussage sowie der höflichen und zweifelnden Frage verwendet.
Beispiele:
Wenn-dann-Gefüge:
irreale Aussage:
irrealer Wunsch:
höflicher Wunsch:
höfliche Aussage:
höfliche Frage:
zweifelnde Frage:
Der Imperativ ist die sogenannte Befehlsform. Mit ihm kann aber auch ein Wunsch, eine Aufforderung oder eine Bitte ausgedrückt werden. Es gibt ihn nur im Präsens, genauer gesagt als 2. Person Singular, wie z.B. schreib, gib oder arbeite und als 2. Person Plural, wie z.B. nehmt, kommt oder lest. Gebildet wird der Imperativ aus der 1. Stammform (dem Infinitiv). Das Satzzeichen ist immer das Ausrufezeichen.
Bei den starken Verben ist der Imperativ im Singular endungslos (bring, lauf, geh), im Plural wird ein -t angehängt (bringt, lauft, geht). Gibt es einen e/i-Wechsel (ich gebe/ du gibst) oder e/ie-Wechsel (ich sehe/ du siehst), dann wird i bzw. ie im Imperativ Singular übernommen (gib, sieh).
Beispiele:
Bei den schwachen Verben ist die Endung im Singular -e, das aber oft auch wegfällt. Im Plural wird -t oder -et angehängt.
Beispiele:
Der Imperativ wird zwar eigentlich ohne Personalpronomen (ich, du, er, wir, ihr, sie) gebildet, eine Ausnahme stellt aber die Höflichkeitsform dar. Sie wird mit der 1. Stammform (dem Infinitiv) und Sie gebildet.
Beispiele:
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