Sturm und Drang ist die Bezeichnung für die Epoche deutscher Literatur von etwa 1769 bis etwa 1785 und wird auch „Geniezeit“ oder „zeitgenössische Genieperiode“ genannt. Diese Benennung entstand durch die Verherrlichung des Genies als „Urbild des höheren Menschen und Künstlers“.
Start: 1769
Ende: 1785
Der Epoche des Sturm und Drang geht die Epoche der Aufklärung voran, die durch eine Jugendbewegung ausgelöst wurde. Die Ideale und Ziele der Aufklärung wurden verworfen. Durch ein Werk Gotthold Ephraim Lessings ausgelöst, wurde die Vernunftideologie in der Epoche des Sturm und Drang durch einen Gefühlsüberschwang und Fantasie ersetzt. Eine gewisse Jugendlichkeit, die in dieser Epoche mitschwang, ging durch die deutsche Literatur und wurde von einem hohen Idealismus gekennzeichnet. Gefühle und die Freiheit und Triebe standen im Vordergrund, anders als in der Epoche der Aufklärung, in der die Vernunft vorherrschte.
Ein neues, innig umfassendes und sich einfühlendes Verhältnis zur Natur vereint sich mit der tragischen Grundauffassung vom Genie. Das Gefühl, das eigene Ich, wird Gegenstand der literarischen Betrachtung.
1. Das Persönlichkeitsideal
In der Epoche des Sturm und Drang ging es darum, sich gegen etwas zu wenden, neue Formen der Literatur zu entdecken und diese zu revolutionieren. Dabei stand das Persönlichkeitsideal im Vordergrund, die junge Generation wendet sich gegen die alten Traditionen. Es geht darum, die Regeln zu verwerfen und den Geniebegriff zu leben, der individuelle Charaktere und Persönlichkeiten erschuf. Die Rationalität ging verloren, die Emotion wurde in den Mittelpunkt gerückt.
2. Das Verwerfen von Regeln
Es wurde verstärkt auf das Können der Individuen verwiesen, so dass bestehende Regeln verworfen wurden.
3. Die Grundauffassung des Genies
Der Begriff des Genies vermischte sich mit dem Naturbegriff und es entstand eine neue Grundauffassung der Werte. Die Emotionen wurden zentralisiert. Wie schon erklärt, waren diese Emotionen und nicht die Rationalität wichtigstes Merkmal in dieser literarischen Bewegung.
4. Das Drama
Das Drama ist die wichtigste Literaturform in der Epoche des Sturm und Drang. Wir behandeln diese Form der Literatur in einem Artikel. Wenn ihr mehr erfahren wollt, klickt hier: Das Drama
5. Ausdrucksstarke Sprache
Die Sprache der Literatur des Sturm und Drang ist geprägt von Ausrufen, halben Sätzen und Kraftausdrücken. Es wurde die Jugendsprache auf die Literatur übertragen, man schuf eine sogenannte "Jugendkultur" der Sprache.
Die Epoche des Sturm und Drang war eine Protestbewegung. Dabei gab es drei Ziele, gegen die sich dieser Protest richtete. Zum einen war dies der Adel und dessen höfische Welt, sowie andere absolutistische Obrigkeiten. Zum anderen richtete sich der Protest auch gegen das Bürgertum, das als eng und freudlos galt, und dessen Moralvorstellungen veraltet waren. Als Letztes richtete sich der Protest der Epoche des Sturm und Drang gegen Traditionen in der Literatur.
Die Hauptform der Dichtung in der Epoche des Sturm und Drang ist das Drama. Das immer wiederkehrende Thema in den Werken dieser Generation ist der Zwiespalt und Konflikt des Naturgenies.
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