Johann Christoph Friedrich Schiller wird am 10. November 1759 geboren und stirbt mit nur 45 Jahren an einer Lungenentzündung. In seiner dadurch eher kurzen Schaffenszeit verfasst er zahlreiche Werke und wird zu einem der bekanntesten deutschen Dichter. Im folgenden Artikel stellen wir diesen berühmten Mann genauer vor.
Schule und Militär
Johann Christoph Friedrich Schiller, wie er mit vollem Namen heißt, wird am 10 November 1759 als ältestes Kind des Militärarztes Johann Caspar Schiller und seiner Frau Elisabeth Dorothea in Marbach am Neckar geboren.
Sein Vater dient im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) und nach dessen Ende wird er als Werbeoffizier nach Schwäbisch Gmünd versetzt, woraufhin die Familie ins benachbarte Lorsch zieht. Als Friedrich sieben Jahre alt ist, kommt dort die erste von insgesamt fünf Schwestern zur Welt. Kurz nach der Geburt zieht die Familie nach Ludwigsburg, wo Schiller die Lateinschule besucht.
Sechs Jahre später – mit 13 Jahren – absolviert er auf Geheiß des Herzogs Karl Eugen ein Medizinstudium an der neugegründeten Karlsschule. Den dort herrschenden militärischen Drill verabscheut er zutiefst.
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Er widmet sich lieber der Literatur und liest z.B. sämtliche Werke Shakespeares und schreibt die ersten Szenen von „Die Räuber“. Ende des Jahres 1780 beendet Schiller sein Studium mit seiner Dissertation und wird Militärarzt in Stuttgart.
Währenddessen widmet er sich weiter der Schriftstellerei und vollendet das Drama „Die Räuber“, das er anonym veröffentlicht. Er arbeitet es für die Bühne um und es wird im Januar 1782 in Mannheim mit großer Publikumswirksamkeit uraufgeführt. Um dort dabei zu sein, bleibt Schiller unerlaubterweise seinem Posten als Regimentsarzt fern.
Da ihm seine Dichtkunst wichtiger ist und er mehrfach seinen Posten verlässt wird er zu einer 14-tägigen Haft verurteilt und der Herzog verbietet ihm jede weitere schriftstellerische Tätigkeit, die nichts mit seinem ärztlichen Beruf zu tun hat.
Daraufhin flieht Schiller und erhält Asyl in Thüringen. 1783 nimmt er in Mannheim eine Stelle als Theaterdichter an, wo 1784 „Kabale und Liebe“ erfolgreich uraufgeführt wird. Trotzdem wird seine Stelle nicht verlängert, sodass er nach Leipzig geht. Zuvor bekommt er noch von Herzog Karl August den Titel eines fürstlichen Rates verliehen. Sein bekanntes Gedicht „An die Freude“, das später von Beethoven vertont wird und heute die Europahymne ist, stellt er 1785 fertig.
Schiller ist ein großer Bewunderer Goethes, den er bereits während seines Studiums an der Karlsschule beim Stiftungsfest derselben 1779 das erste Mal getroffen hat. Um in seiner Nähe zu sein, wird er dann 1789 Geschichtsprofessor in Jena, wofür er aber kein Gehalt bezieht. Im gleichen Jahr verlobt er sich außerdem mit Charlotte von Lengefeld und schließt Freundschaft mit Friedrich von Humboldt. Im darauffolgenden Jahr heiratet Schiller Charlotte und er erhält den Titel eines Hofrats.
1791 erkrankt der damals 31-Jährige das erste Mal an einer Lungenentzündung, die nicht vollständig geheilt werden kann. Um zumindest seine finanzielle Situation zu verbessern, erhält er von Bewunderern eine dreijährige Pension über 1000 Taler. Dadurch hat er die Freiheit, sich sorglos seinem dichterischen Schaffen zu widmen. Er setzt sich mit Kant auseinander und wird 1792 Ehrenbürger der französischen Republik. Ein Jahr später wird sein erster Sohn, Karl, geboren.
1794 freundet sich Schiller endlich mit Goethe an. Er arbeitet mit ihm an der Monatszeitschrift „Die Horen“. Außerdem verfasst die Essays „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ und „Über naive und sentimentalische Dichtung“. Er schreibt verschiedene Balladen, wie z.B. „Der Handschuh“, und er arbeitet am „Wallenstein“, den er 1799 vollendet. Im Dezember desselben Jahres siedelt er mit seiner Frau und den mittlerweile drei Kinder nach Weimar um.
Durch den Umzug der Familie Schiller wohnen er und Goethe nun in derselben Stadt, was die Freundschaft der beiden Schriftsteller noch weiter vertieft und die Arbeit von beiden befruchtet. Schiller vollendet in dieser Zeit den „Wallenstein“, verfasst u.a. „Das Lied von der Glocke“, „Maria Stuart“, „Die Jungfrau von Orléans“ und „Wilhelm Tell“.
1802 wird er in den Adelsstand erhoben und nennt sich nun Friedrich von Schiller. Ein Jahr später wird seine zweite Tochter geboren und nach einem weiteren Jahr stirbt der beliebte Autor mit nur 45 Jahren am 09. Mai 1805 an einer akuten Lungenentzündung.
Autorin: Kirsten Schwebel
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