Lessings Stück Nathan der Weise ist nicht ganz eindeutig einer Gattung zuzuordnen, da es sowohl tragische als auch komische Elemente beinhaltet. Dieser Artikel geht darauf ein und zeigt die verschiedenen Elemente auf.
Nathan der Weise ist weder eine reine Tragödie noch eine reine Komödie, vielmehr beinhaltet das Stück Elemente aus beiden Bereichen. Es handelt sich also um eine Mischform. Tragisch ist zunächst die Familiengeschichte, da Nathan seine Tochter Recha verlieren und selbst sterben soll. Komisch wirkt dagegen die selbstherrliche Figur des Patriarchen. Am deutlichsten wird die Mischform des Stücks allerdings ganz am Ende, als sich alle in den Armen liegen. Die Auflösung des Konflikts ist nämlich gleichzeitig, ernst, rührend und komisch.
Lessing hat sein Stück an das aristotelische Drama angelehnt, da Handlung, Zeit und Ort einheitlich sind und der Aufbau klassisch gehalten ist. Es gibt fünf Akte, die alle eine festgelegte Funktion haben. Davon weicht Lessing auch nicht ab, aber er bevorzugt eine offenere Bühnenform und verfasst mit Nathan der Weise eine rührende Familiengeschichte, die neben ernsten auch komische Elemente umfasst. Er selbst nennt sein in Blankversen verfasstes Stück „Dramatisches Gedicht“. Diese Bezeichnung drückt für den Autor wohl am besten die Mischform aus. Man spricht auch von ernster Komödie, um dasselbe auszudrücken.
Hinweis:
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Autorin: Kirsten Schwebel
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