In diesem Artikel findet sich eine detaillierte Zusammenfassung /Inhaltsangabe aller Szenen von Schillers Kabale und Liebe. Wenn du etwas inhaltlich nicht verstanden hast, kannst du es hier nachlesen.
5. Akt, 1. Szene
Luise sitzt zu Hause in einem dunklen Zimmer, als ihr Vater mit einer Laterne hereinkommt und nach ihr sucht. Er entdeckt sie nicht und ist verzweifelt, da sie hier nicht ist und auch scheinbar die Stadt nicht verlassen hat. Er befürchtet, dass sie sich in den Fluss gestürzt hat, um sich zu töten. Luise macht auf sich aufmerksam und deutet ihrem Vater an, dass sie sich umbringen will, da sie nur im Tod die ewige Liebe finden kann und sie dort nicht mehr an ihren Schwur gebunden ist. Sie bittet daher ihren Vater, Ferdinand einen Brief zu bringen, den sie geschrieben hat.
Miller liest ihn und darin steht, dass sie Ferdinand betrügen musste und nicht darüber reden durfte, da sein Vater es mitbekommen hätte. Sie bittet ihn mit ihr an einen dritten Ort zu kommen, an dem er nur sein Herz braucht. Er soll sich, wenn er sich traut, um Mitternacht auf den Weg machen.
Als ihr Vater unmissverständlich begreift, dass sie sich töten will, ist er zutiefst schockiert, da Selbstmord eine Todsünde ist und er befürchtet, dass sie dann nicht in den Himmel kommt. Luise entgegnet darauf, dass lieben keine schlechte Tat sein kann und sie außerdem Gott um Vergebung bitten will, wenn sie im Fluss ertrinkt. Miller versucht nun sie umzustimmen, indem er an ihre Vaterliebe appelliert.
Als das auch nichts bringt, setzt er zu einer längeren Rede an, dass sie sich nicht sicher sein kann, dass sie sich in der Ewigkeit finden und er ihren Tod nicht verhindern kann. Außerdem geht darauf ein, dass Gott ihr vielleicht nicht verzeiht, da sie aus egoistischen Gründen handelt. Da sie aber diejenige ist, die entscheiden muss, gibt er ihr ein Messer, damit sie sich sofort töten kann. Auch für ihn würde das den Tod bedeuten.
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Das bringt Luise ins Wanken, da sie ihren Vater nicht töten kann und so entscheidet sie sich für ihren Vater. Sie zerreißt den Brief und vernichtet damit das letzte Band zwischen sich und Ferdinand. Miller schließt sie überglücklich in die Arme. Luise will allerdings die Stadt für immer verlassen, damit sie zum einen nicht an ihre Liebe erinnert wird und zum anderen niemand über sie und ihre verlorene Ehre spottet.
Ihr Vater ist sofort bereit dazu, da sie überall ein Auskommen finden können. Er will sogar eine Ballade über Luise schreiben, die ihre Liebe für ihren Vater aufgab. Er ist sich sicher, dass dieses Lied ein Erfolg wird und die Menschen zu Tränen rühren wird.
Ferdinand kommt dazu und Luise wirft sich in die Arme ihres Vaters, da sie fürchtet, dass er gekommen ist, um sie aus Rache zu ermorden. Miller ist gar nicht erfreut, Ferdinand zu sehen und möchte ihn am liebsten direkt fortschicken, da er ihnen allen nur Unglück gebracht hat. Er sagt, dass er gekommen sei, um Luise zu heiraten, da Lady Milford geflohen ist und sein Vater seine Geliebte nun als Schwiegertochter akzeptiert.
Miller glaubt ihm kein Wort, worauf Ferdinand bekräftigt, dass es so wahr ist wie Luises Liebe. Er meint, dass bei den Millers die Lüge wohl üblich sein muss, wenn man die Wahrheit nicht glaubt. Dann wirft er Luise den Brief an den Hofmarschall zu. Sie wird daraufhin blass und muss sich setzen, während Miller nicht versteht, was vor sich geht. Ferdinand meint nun, das erste Mal ihr wahres Gesicht zu sehen und will zu ihr gehen, aber Miller stellt sich ihm in den Weg, um seine Tochter zu beschützen. Ferdinand erklärt, dass Miller entweder in alles verwickelt sein muss oder er erlebt die größte Enttäuschung seines Lebens, da er Luise so etwas nicht zugetraut hat.
Er beschwört seine Tochter, nicht zu vergessen, was sie ihm kurz zuvor versprochen hat (Ferdinand entsagen und mit dem Vater fortgehen), während Ferdinand vehement von ihr fordert, zu sagen, ob sie den Brief geschrieben hat. Als sie es bejaht, kann er es nicht fassen und will von ihr hören, dass es nicht stimmt. Sie bestätigt es aber mehrfach und will ihn wegschicken. Er bittet sie noch um eine Limonade, da er sich so erhitzt fühlt und eine Abkühlung braucht. Sie geht ihm das Getränk holen.
Miller und Ferdinand laufen beide im Zimmer auf und ab, bis Miller ihm sagt, dass er ihm leidtut. Ferdinand möchte kein Mitleid und will wissen, wieso er überhaupt zu den Millers gekommen ist. Miller wundert sich, dass Ferdinand nicht mehr weiß, dass er Flötenunterricht genommen hat.
Ferdinand stellt fest, dass sein Lehrer keine Schuld an den Ereignissen trägt und deutet an, dass er wahrscheinlich alles verlieren wird. Er fragt noch nach, ob Miller weitere Kinder hat. Als dieser das verneint und feststellt, dass Luise sein Ein und Alles ist und er gar keine Liebe mehr für ein weiteres Kind zu geben hätte, ist Ferdinand erschüttert und schickt Miller nach Luise und der Limonade gucken.
4. Szene
Ferdinand wird von Zweifeln geplagt, da er Miller sein geliebtes Kind nehmen will. Er fürchtet, dass er ihm damit den Sinn des Lebens nimmt. Doch dann macht er sich bewusst, wie falsch Luise ist und dass sie ihren Vater nur unglücklich machen wird. Daher ist er sicher, dass er Dank verdient hat für die gute Tat, die er tun wird, nämlich die Welt von einer Lügnerin und Betrügerin befreien.
5. Szene
Miller kommt zurück und berichtet, dass Luise bei der Zubereitung der Limonade heftig weint. Ferdinand möchte seine Schulden für den erhaltenen Musikunterricht begleichen. Er verweist darauf, dass niemand unsterblich ist, auch nicht Luise und warnt Miller, sein Herz zu sehr an seine Tochter zu hängen. Dann drängt er ihm eine Geldbörse auf. Miller ist geschockt, dass der Beutel kein Silber, sondern Gold enthält, da er befürchtet, dass Ferdinand ihn zu einer schlimmen Tat anstiften will.
Dieser beruhigt ihn und erklärt, dass er damit die schönen drei Monate mit Luise bezahlt. Miller freut sich nun über das Geld uns macht hochfliegende Pläne, was er seiner Tochter alles mit dem Geld ermöglichen kann. Als Ferdinand andeutet, dass er verreisen wird, begreift Miller nicht, dass damit der Tod gemeint ist. Er bittet den Musikus noch darum, erst am nächsten Tag über seinen Reichtum zu sprechen und nun erst einmal darüber zu schweigen.
6. Szene
Luise kommt verweint mit der Limonade herein und stellt ein Glas vor Ferdinand ab. Dieser bittet nun Miller um einen Gefallen. Er soll zum Palast des Präsidenten gehen und einem Kammerdiener ausrichten, dass Ferdinand sich nicht wohlfühlt und daher nicht zum Essen erscheinen wird.
Außerdem hat er noch einen Brief für den Präsidenten, den Miller gleich mitnehmen soll. Luise wird von einer dunklen Ahnung erfasst und will anstelle ihres Vaters gehen. Miller möchte aber nicht, dass sie allein durch die Dunkelheit geht und erledigt alles selbst. Während Luise ihrem Vater noch leuchtet, vergiftet Ferdinand unbemerkt die Limonade und fühlt sich von Gott bei seiner Rachetat unterstützt.
7. Szene
Luise kommt mit dem Licht zurück und stellt sich auf die andere Seite des Raumes. Beide schweigen eine Weile, dann versucht Luise mehrfach ein belangloses Gespräch in Gang zu bringen, aber Ferdinand gibt ihr keine Antworten. Luise fühlt sich allein mit ihm unwohl und will aus dieser Situation hinaus, indem sie vorschlägt, einige Bekannte herzubitten. Ferdinand hat dafür nur Spott übrig.
Er bezieht sich auf ihre Liebe und meint, dass es dumm ist, an eine ewige Liebe zu glauben. Stattdessen sind kurzweilige Affären das Ziel und vielleicht träfen sie sich ja eines Tages wieder und wären erneut zusammen. Luise erkennt, wie unglücklich er ist, was ihm deutlich macht, dass sie von Anfang an berechnend gehandelt hat. Fast hätte er sie verschont, aber da sie der Teufel ist, soll sie sterben.
Er trinkt von der vergifteten Limonade und fordert sie auf, ebenfalls davon zu trinken, weil sie schmecken soll, dass sie sie zu schwach zubereitet hat. Als Luise trinkt, wird Ferdinand blass und eilt in den hintersten Winkel des Zimmers. Luise verletzt Ferdinands Beleidigung, dass ihre Seele so blass wie die Limonade wäre. Daher prophezeit sie ihm, dass er eines Tages bereuen wird, gemein zu ihr gewesen zu sein.
Ferdinand wird immer unruhiger, worauf Luise ihm mehr Limonade anbietet, um sich zu erfrischen. Darauf bezeichnet Ferdinand sie als gutherzige Hure, was bewirkt, dass ihre Gefühle ihm gegenüber nicht mehr verbergen kann und ihn voller Liebe umarmt. Er stößt sie aber von sich, da er befürchtet, ihr nachzugeben. Außerdem ist es eh zu spät und er will, dass sie böse und nicht die gute Luise ist. Er sinniert darüber, dass Gott die Sünde mit Vollkommenheit tarnt. Sie ist äußerlich sein Meisterstück, deshalb kann er sich fast nicht vorstellen, dass ihre Seele nicht vollkommen ist.
Dann nimmt er sie doch in den Arm und weint heftig. Er erinnert sich an ihren ersten Kuss und wünscht sich diesen Augenblick zurück. Luise bestärkt ihn in seiner Trauer und meint, dass sie eher seine Tränen als seine Wut verdient hat. Er erklärt ihr aber, dass er um ihre Seele weint, die ein Irrtum Gottes sein muss, da sie im Gegensatz zu ihrem Äußeren so schlecht ist.
Das verletzt Luise und sie deutet an, dass es etwas gibt, dass sie trennt und sie aus Angst vor den Konsequenzen nicht sagen darf. Daher muss sie akzeptieren, dass er sie so schlecht wie eine Hure behandelt. Ferdinand denkt darauf, dass sie lügt, möchte aber von ihr wissen, ob sie ihn je geliebt hat. Als sie darauf nicht antworten will, beschwört er sie mehrfach eindringlich, es ihm zu sagen, da sie gleich sterben wird. In diesem Moment wird es Luise übel und sie sinkt auf einen Sessel. Ferdinand wundert sich, dass ein kleines bisschen Arsen (Gift) sie so schnell umwirft.
Luise fleht Gott um Erbarmen an und bedauert ihre Eltern und sich selbst, da sie so jung sterben muss. Ferdinand gesteht ihr, dass auch er sich vergiftet hat, worauf sie Gott beschwört, ihm diese Sünde zu vergeben. Er wundert sich, dass sie nicht ihre eigenen Sünden bedauert. Sie gesteht ihm daraufhin die Wahrheit bezüglich des Briefes an den Hofmarschall. Sie sagt ihm, dass sein Vater dahintersteckt und man sie mit dem Leben ihres Vaters erpresst hat.
Ferdinand zieht seinen Degen und möchte seinen Vater töten. Sterbend vergibt Luise ihrem Geliebten und bittet ihn, seinem Vater ebenfalls zu vergeben. Ferdinand hält ihre kalte Hand und weiß, dass sie tot ist. Er wundert sich, dass er noch nichts von dem Gift spürt und greift erneut nach der vergifteten Limonade.
Der Präsident, sein Sekretär und Bedienstete betreten den Raum. Der Präsident hält den Brief in der Hand, den ihm sein Sohn geschickt hat und will wissen, was das soll. Ferdinand wirft ihm das Glas vor die Füße und beschimpft ihn als Mörder, worauf der Präsident fassungslos ist, da er nicht versteht, wieso Ferdinand das tut. Dieser erklärt ihm, dass er sich nicht mehr um den Willen seines Vaters schert und dieser ihn und seine Geliebte geschickt auseinandergebracht hat.
Als Ferdinand Miller rufen hört, öffnet er ihm die Tür und lässt ihn sowie die Gerichtsdiener und andere Leute hinein. Er führt den erschrockenen Vater zur Leiche seiner Tochter und sagt ihm, dass nicht er, sondern der Präsident schuld an ihrem Tod ist. Miller fleht zu Gott und sinkt zu ihr auf den Boden.
Ferdinand merkt, dass er nicht mehr lange zu leben hat und sagt deshalb zu seinem Vater, dass er einen Mord begangen hat, an dem sein Vater aber eine Mitschuld trägt. Er prophezeit ihm, dass Gott ihn dafür richten wird und Luises toter Anblick ihn immer anklagend verfolgen wird. Dann wird er ohnmächtig und von Dienern aufgefangen.
Der Präsident macht Wurm für alles verantwortlich, da es dessen Idee gewesen ist. Er selbst sieht sich als unschuldig. Wurm macht die Undankbarkeit des Präsidenten wütend und er weiß, dass er verloren ist. Er rächt sich aber am Präsidenten und will dessen dunkle Geheimnisse der Justiz anvertrauen, sodass sie beide hingerichtet werden. Dann wird Wurm abgeführt.
Miller hat unterdessen begriffen, dass Ferdinand ihm seine Tochter abkaufen wollte und wirft ihm die Geldbörse vor die Füße, bevor er aus dem Zimmer eilt. Ferdinand liegt nun im Sterben und will, dass Miller das Geld bekommt. Ferdinand wird neben Luise gelegt und der Präsident fleht ihn um Vergebung an. Ferdinand reicht ihm sterbend die Hand, was sein Vater als Geste der Vergebung auffasst. Nun ist er bereit gefangen genommen zu werden. Er geht gefolgt von den Gerichtsdienern und der Vorhang fällt.
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