Nathan der Weise: Zusammenfassung / Inhaltsangabe 5. Aufzug

In diesem Artikel findet ihr eine detaillierte Zusammenfassung aller Auftritte von Lessings Nathan der Weise. Wenn ihr etwas inhaltlich nicht verstanden habt, könnt ihr hier nachlesen.

Übersicht der Inhalte:

5. Aufzug:

1. Auftritt:
Saladin ärgert sich, dass Al-Hafi unauffindbar ist und daher das Geld von Nathan noch herumsteht. Währenddessen tritt ein Mameluck an Saladin heran und berichtet, dass die lang erwartete Geldkarawane aus Ägypten eingetroffen ist. Als Saladin keine Anstalten macht, ihn für diese Nachricht zu belohnen, weist er auf die sonstige Großzügigkeit des Sultans hin.

Das bewegt Saladin dazu, ihm einen Beutel Gold zu geben. Als der Mameluck aber gar nichts mehr haben will, drückt Saladin ihm zwei in die Hand. Der Mameluck nimmt sie aber nicht, sondern geht. Das beeindruckt den Herrscher.


Nun kommt ein zweiter Mameluck, um ebenfalls die Karawane zu melden. Saladin bietet ihm einen oder zwei Beutel Gold an. Der Mameluck nimmt aber drei und sagt, er will mit dem dritten Mamelucken teilen, der auf dem Weg zu Saladin stürzte. Saladin freut sich, dass er gute Mamelucken hat. Da kommt ein dritter Mameluck und meldet Emir Mansor, den Führer der Karawane, an.

2. Auftritt:
Saladin begrüßt Emir Mansor, der seinem Herrscher einen Brief überreicht, in welchem steht, dass sie unterwegs bei Theben in Oberägypten erst Unruhen bekämpfen mussten, bevor sie zurückkehren konnten. Saladin beauftragt Mansor direkt, den größten Teil der Gelder gut bewacht in den Libanon zu seinem Vater zu bringen. Nachdem er die Karawane in Augenschein genommen hat, will er zu Sittah gehen.

Hinweis:

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Nathan der Weise Zusammenfassung / Inhaltsangabe 5. Aufzug Auftritte 3-5

3. Auftritt:
Der Tempelherr geht vor Nathans Haus auf und ab und denkt darüber nach, weshalb er eigentlich so erzürnt über Nathan ist, da dieser ihm Recha ja noch nicht verweigert hat. Er kommt dann aber zu dem Schluss, dass Nathan immer Rechas wahrer Vater bleiben wird, er ihr viel Gutes mitgegeben hat und er daher eigentlich keinen Grund hat, böse auf Nathan zu sein.

Als er dann Nathan mit dem Klosterbruder aus dem Haus treten sieht, befürchtet er, dass er daran schuld ist, dass der Patriarch herausgefunden hat, von welchem Juden er gesprochen hat. Er wartet an der Seite, bis der Klosterbruder gegangen ist.

4. Auftritt:
Nathan und der Klosterbruder kommen aus dem Haus und Nathan bedankt sich. Der Klosterbruder sagt, dass er Nathan das Buch gerne für seine Tochter gibt, da es quasi ihr Erbe ist und er hofft, dass Nathan seine Güte gegenüber dem Mädchen nie bereuen wird.

Nathan versichert, dass dies nie der Fall sein wird und vergewissert sich noch mal, ob es wirklich der Tempelherr war, der den Patriarchen auf ihn aufmerksam gemacht hat, da dieser sein Freund ist. Nathan ist froh, dass er das Buch bekommt, da er dadurch nichts mehr zu verbergen hat und sich endlich frei und gelöst fühlen kann.

5. Auftritt:
Nachdem der Klosterbruder gegangen ist, tritt der Tempelherr auf Nathan zu und will mit ihm zusammen zum Sultan gehen, da sie sich vorher wohl verpasst hätten. Unterwegs fragt er, ob der Klosterbruder etwas über ihn gesagt hat. Nathan erwidert, dass er von einem Tempelherrn beim Patriarchen angeklagt wurde.

Der Tempelherr gibt unumwunden zu, dass er beim Patriarchen war, betont aber, dass er nie Nathans Namen erwähnt hat, sondern nur einen allgemeinen Fall geschildet habe. Er sieht ein, dass er sehr hitzig gehandelt hat und entschuldigt sich dafür, zumal er weiß, wie unchristlich der Patriarch ist. Um Nathan zu retten, bittet er ihn, ihm Recha zur Frau zu geben, denn dann kann der Patriarch sie nicht in ein Kloster stecken und von Nathan entfernen. Ihm ist es auch ganz egal, welche Religion sie hat, Hauptsache er kann sie heiraten.


Nathan bremst seinen Eifer, indem er enthüllt, dass er nun weiß, dass sie einen Bruder hat, dem er sie anvertrauen will und dass der Tempelherr bei diesem um ihre Hand anhalten muss. Der Tempelherr fürchtet daraufhin, Recha verloren zu haben, da der Bruder ihr bestimmt einen anderen Ehemann aussuchen würde.

Deshalb will er mit ihr sprechen und sie bitten sich nicht weiter um ihre Familie zu kümmern, sondern mit ihm zu kommen und ihn zu heiraten. Nathan erzählt ihm darauf, dass Recha bei Sittah ist und der Tempelherr ihn zum Sultan begleiten soll, da er dort auch den Bruder kennenlernen kann.

Nathan der Weise Zusammenfassung / Inhaltsangabe 5. Aufzug Auftritte 6-8

6. Auftritt:
Sittah und Recha unterhalten sich in Sittah Harem. Die Prinzessin will das Vertrauen des Mädchens gewinnen und bittet darum, als Schwester angesehen zu werden. Sie lobt Recha für ihre Klugheit und meint daher, dass sie viel gelesen haben muss.

Ihr Wissen stammt aber von ihrem Vater, von dem sie nun schwärmt. Plötzlich beginnt Recha zu weinen, wirft sich Sittah zu Füßen und erzählt, dass sie ihren Vater verlieren soll. Sittah versichert ihr, dass sie auch weiterhin eine Schwester für Recha sein will und bittet sie aufzustehen.


Recha fasst sich und steht auf. Sie erzählt, dass Daja daran schuld ist. Sie macht aber klar, dass sie ihr auch viel zu verdanken hat, da sie ihr ein Mutterersatz war, aber dass Daja davon besessen ist, dass ihr Weg als Christin allein der richtige sei und alle anderen ins Verderben führen.

Deshalb hat sie Recha auf dem Weg zu Sittah offenbart, dass Recha eigentlich eine getaufte Christin und Nathan nicht ihr richtiger Vater ist. Da übermannen Recha wieder ihre Gefühle und sie wirft sich Sittah erneut zu Füßen und lässt sich auch durch den nahenden Saladin nicht dazu bewegen aufzustehen.

7. Auftritt:
Der Sultan kommt dazu und Recha will erst aufstehen, wenn Saladin ihr verspricht, dass sie Nathan als ihren Vater nicht verlieren wird. Saladin hilft ihr auf, versichert, dass eine Vaterschaft nicht von der Blutsverwandtschaft abhängt und bietet ihr an, dass er ihr Vater sein will, falls sich zwei andere um sie streiten.

Dann gibt er aber zu bedenken, dass Väter sterben können und dass sie doch bestimmt schon einen Mann für sich auserkoren hat. Recha gibt es nicht zu, aber der Sultan durchschaut sie und erklärt, dass er jemanden für sie herbestellt hat. Ein Sklave meldet Sittah, dass Nathan und der Tempelherr da sind.

Letzter Auftritt:
Nathan und der Tempelherr kommen zu den vorigen und werden von Saladin herzlich begrüßt. Er sagt Nathan, dass er sein Geld zurückhaben kann, da nun die Karawane auf Ägypten eingetroffen ist. Nathan interessiert diese Kleinigkeit aber gar nicht, sondern er geht zu Recha und nennt sie seine Tochter. Sie sagt „Vater“ zu ihm und er versichert ihr, dass sie ihn niemals verlieren wird.

Der Sultan führt nun Recha zum Tempelherrn und fordert sie auf, ihm ihre Liebe zu gestehen und auch Sittah ermuntert sie dazu. Nathan gebietet dem Ganzen aber Einhalt und sagt, dass Rechas Bruder da noch ein Wörtchen mitzureden hat.


Er offenbart, dass der richtige Name des Tempelherrn nicht Curd von Stauffen sondern Leu von Filnek ist. Als kleines Kind wurde er von seinem Onkel Konrad von Stauffen wie ein Sohn aufgezogen. Sein Vater war allerdings ein Mann, der sich Wolf von Filnek nannte und mit einer Deutschen aus dem Geschlecht der Stauffen verheiratet war.

Außerdem ist er Rechas Bruder. Der Tempelherr ist bestürzt und erfreut gleichzeitig, wobei nach einem kurzen Moment die Freude über die Schwester überwiegt und sie in die Arme nimmt.

Nathan enthüllt nun auch noch Rechas richtigen Namen, der Blanda von Filnek lautet. Außerdem will er auch der Vater des Tempelherrn sein, wenn dieser es auch möchte. Die drei umarmen sich. Sittah und Saladin sind ebenfalls gerührt, wobei der Sultan aber noch etwas mit Nathan besprechen will. Er nimmt ihn beiseite, während Sittah sich zu den Geschwistern gesellt.


Saladin will nähere Informationen zum Vater der beiden und es stellt sich heraus, dass sein Bruder Assad der Vater ist. Er erkennt dessen Handschrift in dem Buch des Klosterbruders und auch die Ähnlichkeit zum Tempelherrn ist nun verständlich.

Es erstaunt ihn, dass er seine Nichte und seinen Neffen nicht erkannt hat und sagt Sittah, wie sie miteinander verwandt sind. Recha und den Tempelherrn schließt er herzlich in seine Arme und der Tempelherr erkennt nun, dass an den Geschichten aus seiner Kindheit viel Wahres dran war. Der Vorhang fällt, während sich alle stumm umarmen.

Autorin: Kirsten Schwebel

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Dennis Rudolph
Über den Autor

Dennis Rudolph hat Mechatronik mit Schwerpunkt Automatisierungstechnik studiert. Neben seiner Arbeit als Ingenieur baute er frustfrei-lernen.de und weitere Lernportale auf. Er ist zudem mit Lernkanälen auf Youtube vertreten und an der Börse aktiv. Mehr über Dennis Rudolph lesen.